China – Pakistan Korridor

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Bei dem ersten Staatsbesuch des chinesischen Präsidenten Xi Jinping in Islamabad unterzeichneten beide Seiten im April 2015 Infrastruktur- und Energieabkommen im Wert von 46 Milliarden USD – Chinas bisherige größte Investition in einen anderen Staat – zu dem geplanten China-Pakistan-Wirtschaftskorridor (CPEC). Davon sollen 12 Milliarden USD in die Infrastruktur und 34 Milliarden USD in die Energieerzeugung fließen.

Die Pläne für diesen Korridor beinhalten Öllageranlagen im pakistanischen Hafen Gwadar und ein 3.000 Kilometer langes Netz aus Rohrleitungen, Eisenbahnen und Autobahnen, die den Hafen Gwadar im Südwesten Pakistans mit Kashgar im Westen Chinas verbinden sollen.

Um Energieengpässe zu vermeiden, hat die Energiegewinnung Vorrang und benötigt ein Investitionskapital von 15,52 Milliarden USD für Kohle, Wasserkraft, Solar- und Windenergieprojekte, welche bereits bis zum Jahr 2018 als ,,Early Harvest Projekte“ (kurzfristige Projekte, welche schnell durchgeführt und frühe Erfolge erzielen sollen) 10.400 Megawatt an das nationale Stromnetz liefern sollen. Die zusätzlichen 18,28 Milliarden USD sollen weiterhin die Erzeugung von 6.120 Megawatt bis zum Jahr 2021 ermöglichen. Die pakistanische Regierung geht davon aus, dass die Wirtschaftswachstumsraten im Jahr 2018 7 Prozent erreichen werden. Weitere beim Ausbau des China-Pakistan-Wirtschaftskorridors involvierte Sektoren sind Landwirtschaft, Handel, Kultur, Finanzen, Gesundheit, Medien, Bildung und Meereswissenschaft. Die Sharif-Regierung hat zudem vor 29 Industriezonen und 21 Zonen für die Aufbereitung von Mineralien zu errichten.

Der CPEC wird eine Win-Win-Situation für Pakistan und China schaffen. Dieser Wirtschaftskorridor kann die Sicherheitslage in armen Provinzen Pakistans wie Khyber Pakhtunkhwa und Belutschistan verbessern. Das Land wird für ausländische Investoren attraktiver und es entstehen neue Arbeitsplätze. Der an der Mündung des Persischen Golfs gelegene Hafen Gwadar wird nach seiner Fertigstellung die entscheidende Schnittstelle für landumschlossene zentralasiatische Länder wie Afghanistan, Usbekistan und Tadschikistan, sowie ein Umschlagsplatz für deren Güterbeförderung in andere Ländern wie unter anderem Sri Lanka, Bangladesch, dem Iran oder dem Irak werden.

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China importiert 60 Prozent seines Öls aus Nahost. 80 Prozent davon werden durch die Straße von Malakka transportiert, dem Seeweg der noch immer von Piraten unsicher gemacht und vom amerikanischen Militär patrouilliert wird. Der derzeit verfügbare Seeweg nach China ist rund 12.000 Kilometer lang, die Entfernung zwischen dem Hafen Gwadar und Xinjiang beträgt nur rund 3.000 Kilometer. Der CPEC wird Chinas Transportwege für Öl und Gas aus Afrika und Nahost um tausende Kilometer verkürzen und damit auch die Transportkosten und Umschlagzeiten verringern, sowie eine sichere Schifffahrt durch den Indischen Ozean und das Südchinesische Meer gewährleisten.

Der Maritime Seeweg ermöglicht China einen besseren und schnelleren Zugang zum Persischen Golf, Afrika, Europa und anderen Teilen der Welt. Der CPEC wird den Zugang zu der unruhigen Provinz Xinjiang verbessern, wodurch die Region potenziell mehr öffentliche und private Investitionen anziehen, Arbeitsplätze schaffen und Unruhen beenden kann. Mit dem Bau neuer Rohrleitungen, Telekommunikationsnetze und Infrastruktur wird die Menge der von Kashgar nach Pakistan und die Nachbarländer transportierten Waren erheblich gesteigert. Viele chinesische Hersteller, welche Mobiltelefone, Handy-Ladegeräte und -Ladekabel in Xinjiang produzieren, werden auf der anderen Seite von dem besseren Zugang zu Pakistan, einem ihrer größten Märkte, profitieren.

 

 

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