China – Zentralasien – Westasien – Korridor

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Ölexporte und Handelsströme zwischen dem Nahen Osten und Asien sind in den letzten Jahren um jeweils 25 Prozent gestiegen. Dies liegt zum größten Teil an dem hohen Bedarf an Öl der aufstrebenden asiatischen Wirtschaftsmärkte. Der China-Zentralasien-Westasien-Korridor startet im chinesischen Xinjiang, überlappt mit der neuen eurasischen Landbrücke auf chinesischem Gebiet und bildet einen neuen Wirtschaftskorridor, welcher die Länder Iran, Irak und die Türkei verbindet und bis zum persischen Golf an der Mittelmeerküste der arabischen Halbinsel reicht. Somit kann über diesen Weg Öl von der arabischen Halbinsel, der Türkei und dem Iran nach Xinjiang transportiert werden und ist ein wichtiger Zugang zu Erdöl und Erdgas sowie eine weitere Alternative für die Malakkastraße. Die China-Zentralasien Gasleitung ist die längste der Welt. Sie verläuft von den Grenzen Turkmenistans und Usbekistans durch den Süden Kasachstans bis nach Horgos in dem Gebiet Xinjiang. Dort kommt es zum Zusammenschluss mit Chinas zweiter West-Ost-Gasleitung, welche sich zurzeit noch in Bau befindet.

China hat eine umfassende Strategie zur Zusammenarbeit mit Ländern des mittleren Osten vorgelegt, die so genannte Nahost-Strategie „1+2+3“. Nummer 1 der Hauptpunkte zur Zusammenarbeit dieser Strategie ist der Energiesektor. Um dies zu ermöglichen müssen zwei Hauptzweige des Engagements umgesetzt werden. Diese Hauptzweige sind der Aufbau von Infrastruktur in Nahost in den China verstärkt investieren will und ein verstärkter Außenhandel und mehr Investitionen. Die Zahl 3 steht für die drei Hightech-Bereiche Atomenergie, Luft- und Raumfahrttechnik sowie erneuerbare Energien, in welchen man ebenfalls die Zusammenarbeit ausbauen will. Im folgenden Jahrzehnt sollen der bilaterale Handel verdreifacht und das Freihandelsabkommen EU-Golfkooperationsrat, welches im Juli 2014 in Kraft trat, vorangebracht werden.

Der Nahe Osten und Asien, allen voran China, erlebten in den letzten Jahren einen wirtschaftlichen Aufstieg. Dubai ist Aushängeschild dieser Entwicklung. Bahrain, Oman, Katar, Kuwait, Saudi Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate haben sich zum Gulf Cooperation Council (GCC) zusammengeschlossen, mit dem Ziel in den Bereichen Außen- und Sicherheitspolitik zusammenzuarbeiten sowie die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Beziehungen untereinander zu fördern. Durch die Entwicklung der Kapitalmärkte in der Golfregion wird mit einer Erhöhung der Kapitalbewegungen auf 300 Milliarden USD bis zum Jahr 2020 gerechnet. Die Staaten des GCC haben bereits einen gemeinsamen Aktienmarkt eröffnet. Blickt man nach Dubai so findet man dort außerhalb des Flughafens den Dragon Mart, ein riesiges Einkaufs- und Großhandelszentrum für Waren aus China. Der Dragon Mart ist etwa so groß wie sieben Fußballfelder und lockt etliche iranische, syrische und afrikanische Händler an um auf diesem bedeutendsten Markt für chinesische Waren außerhalb Chinas einzukaufen. Dubai wird daher als Dreh- und Angelpunkt der neuen Seidenstraße angesehen, welcher Westasien mit Ostasien verbindet.

Die fünf Länder Zentralasiens Kasachstan, Usbekistan, Kirgisistan, Tadschikistan und Turkmenistan haben eine Gesamtfläche von 4 Millionen Quadratkilometern und befinden sich an dem wichtigen Punkt, der Asien und Europa verbindet, durch den auch im Altertum die Seidenstraße führte. Diese Staaten, mit einer Bevölkerungszahl von mehr als 60 Millionen Menschen, verfügen über große Mengen an Bodenschätzen und streben danach ein eigenes, innerstaatliches Transportnetz zu erweitern.

Diese Einblicke machen deutlich, dass sowohl China als auch die Länder in Zentral- und Westasien von einem Wirtschaftskorridor und dem Wiederaufbau der Seidenstraße enorm profitieren könnten.

 

 

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