Mindestlöhne in den ASEAN-Ländern – alles Wichtige für das Jahr 2016

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Es ist wichtig, den aktuellen Stand der Mindestlöhne der einzelnen ASEAN-Länder alle paar Jahre neu zu evaluieren, da diese oft stark schwanken und großen Einfluss auf Produktivität, Gewinne und endgültige Investitionsentscheidungen haben. Angesichts jüngster Entwicklungen im gesamten Asien-Pazifik-Raum hin zu einer „China-Plus“ Strategie ist die Untersuchung von Mindestlöhnen im ASEAN-Raum eine zunehmend sinnvolle Vorgehensweise. Obgleich Löhne allein nicht ausschlaggebend für das Potenzial eines bestimmten Marktes sind, so bieten Entwicklungen des Mindestlohns nützliche Einblicke dahingehend, ob sich ein Land als Beschaffungs-, Produktions- oder Absatzmarkt für ein spezielles Produkt eignet. In dieser Region zeigen Trends einen Inflationsdruck auf Löhne, da sich die ASEAN-5 (Indonesien, Malaysia, Philippinen, Singapur und Thailand) bemühen, das Wachstum der Mittelschicht und den Übergang ihrer Wirtschaft weg von dem traditionell exportgestützten Wachstum voranzutreiben.

 

Fakten und Zahlen – Der Global Wage Report 2014/2015

Die Lohnentwicklungen in ganz Asien werden von einer Regionalmacht – China – bestimmt und Veränderungen gehen mit größeren strukturellen Anpassungen innerhalb des Wirtschaftssystems einher. Dem Global Wage Report zufolge, herausgegeben von der Internationalen Arbeitsorganisation (International Labor Organization – ILO), sind Löhne in der Asien-Pazifik-Region seit Beginn diesen Jahrhunderts um beinahe das Zweieinhalbfache gestiegen. In vielen Ländern führt dies zu einer dynamischeren Konjunktur, geprägt durch einen besseren Lebensstandard und höheres Einkommen. Wie später gezeigt wird, führt ein höheres Lohnniveau oftmals zu einer geringeren Abhängigkeit von ausländischen Arbeitskräften, Investitionen und Exporten und zu einer erhöhten Binnennachfrage.

Die Lohnentwicklungen in ganz Asien werden von einer Regionalmacht – China – bestimmt und Veränderungen gehen mit größeren strukturellen Anpassungen innerhalb des Wirtschaftssystems einher. Dem Global Wage Report zufolge, herausgegeben von der Internationalen Arbeitsorganisation (International Labor Organization – ILO), sind Löhne in der Asien-Pazifik-Region seit Beginn diesen Jahrhunderts um beinahe das Zweieinhalbfache gestiegen. In vielen Ländern führt dies zu einer dynamischeren Konjunktur, geprägt durch einen besseren Lebensstandard und höheres Einkommen. Wie später gezeigt wird, führt ein höheres Lohnniveau oftmals zu einer geringeren Abhängigkeit von ausländischen Arbeitskräften, Investitionen und Exporten und zu einer erhöhten Binnennachfrage.

Beim Vergleich von Löhnen in unterschiedlichen Ländern sollten Investoren einen genauen Blick auf die Kennzahlen zur Berechnung des Lohnes im jeweiligen Land werfen, da sich diese stark unterscheiden können. Unterschiedliche Maßeinheiten, zusammen mit regionalspezifischen Löhnen innerhalb der Mitgliedstaaten, sind bei dieser Betrachtung von besonderer Bedeutung. Es gilt ferner zu beachten, dass Tarifverhandlungen, welche in westlichen Volkswirtschaften üblich sind, in den Volkswirtschaften der ASEAN-Länder kaum stattfinden und Regierungen daher auf Mindestlöhne angewiesen sind um Durchschnittsgehälter zu steigern.

Um Einsichten in diese Trends zu geben und die Feinheiten und Vielfältigkeit des Arbeitsmarktes ASEANs zu beleuchten, gibt der folgende Artikel einen Überblick über die aktuellen Lohnunterschiede der einzelnen Regionen.

 

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Vietnam

In Vietnam waren die letzten Jahre im Hinblick auf arbeitsrechtliche Vorschriften entscheidend und das Jahr 2016 wird es ebenfalls sein. Am 1. Januar 2016 wurde der regionale Mindestlohn per Verordnung Nr. 122/2015/ND-CP um 12,4 % erhöht. Vietnam ist in vier verschiedene Gebiete aufgeteilt und jedes dieser Gebiete hat unterschiedliche regionale Mindestlöhne.

Die Mindestlöhne werden jährlich angepasst und gelten vom 1. Januar bis zum 31. Dezember jeden Jahres. Im Juli oder August wird der Nationale Lohnrat (National Wage Council), welcher Teil des Ministeriums für Arbeit, Invaliden und Soziale Angelegenheiten ist, zudem Vorschläge für Mindestlohnsysteme vorbringen. Nach der Einreichung eines Vorschlages muss der Ministerpräsident diesem zustimmen, doch im Falle der bestätigten Lohnerhöhung dauert es noch drei Monate bis die Anpassungen umgesetzt werden. Dies bietet Unternehmen ausreichend Zeit, ihre Finanzplanung und Prognose für das Folgejahr anzupassen und erleichtert die Konformität.

 

Indonesien

Da die Behörden versuchen die Wirtschaft des Landes anzukurbeln und die regionale Nachfrage zu stärken, wurde der Mindestlohn in Indonesien in den letzten Monaten angepasst. Trotz des nachhaltigen Wirtschaftswachstums in den letzten Jahren, hielt das Lohnniveau nicht entsprechend Schritt. Um dieses Thema konsequent anzugehen, wurden im Oktober neue Verordnungen eingeführt, welche die Mindestlöhne des Landes an das Wachstum und die Inflationsraten koppelt.

Es sollte beachtet werden, dass sich die Mindestlöhne in einzelnen Provinzen und sogar Städten unterscheiden, da diese von regionalen Lohnräten festgelegt werden. Im Jahr 2015 haben städtische Gebiete, wie Jakarta, ihren Mindestlohn auf 2.700.000 IDR (199,8 USD) festgesetzt, wohingegen ländliche Gebiete, wie East Nusa Tenggara, der Satz auf 1.250.000 IDR (92,5 USD) festgelegt haben. Während der Satz in Jakarta über dem von Vietnam liegt, so ist es die niedrigste Mindestlohnrate der ASEAN-5 Länder.

Der Standardsatz für die Festlegung einer Erhöhung des Mindestlohns wird der indonesischen Wirtschaft zu mehr Stabilität verhelfen und Konfliktpotential zwischen Arbeitern und Geschäftsinhabern beseitigen. Seit Indonesien offiziell eine Marktwirtschaft wurde, stieg das Interesse von Investoren, von denen jedoch einige Konflikte mit Beschäftigten befürchteten und so von Investitionen abgeschreckt wurden. Die Handelskammer Jakarta hofft, dass die neuen Verordnungen nicht nur neue, zuvor zögerliche Investoren anziehen, sondern auch gegenwärtige Investoren dabei helfen, einen Finanzplan und eine Geschäftsstrategie für die kommenden Jahre aufzustellen.

 

Singapur

Das Thema Mindestlohn wird in Singapur heiß diskutiert. Während in vielen entwickelten Volkswirtschaften schon Mindestlöhne eingeführt wurden, verfügt Singapur noch über kein entsprechendes System. Stattdessen bilden sich Lohnsätze auf dem freien Markt, was Bedenken über zu viele schlecht bezahlte Arbeitsplätze hervorruft. Da kein gesetzlicher Mindestlohn eingeführt wurde, können an dieser Stelle nur einige Zahlen aufgeführt werden. Das durchschnittliche Bruttomonatseinkommen lag für Vollzeitbeschäftigte im Jahr 2015 bei 3.949 USD. Dies liegt deutlich über dem im letzten Jahr von der Arbeiterpartei Singapurs geforderten staatlichen Mindestlohn von monatlich 1.000 SGD (706,50 USD).

 

Malaysia

In 2016 wird man einen Anstieg der Mindestlöhne beobachten können, von welchem sich die Regierung eine verminderte Abhängigkeit von ausländischen Arbeitnehmern erhofft. Der Haushaltsplan für das Jahr 2016 enthält einen Anstieg des Mindestlohns für Arbeitnehmern im Privatsektor von monatlich 900 MYR (216 USD) auf 1.000 MYR (240 USD) auf der Malaiischen Halbinsel. In den Regionen Sabah, Sarawak und Labuan wird es einen Anstieg von 800 MYR (192 UDS) auf 920 MYR (220,80 USD) geben.

In einer Rede im Jahre 2010 wurde ein neues Wirtschaftsmodell (New Economic Model – NEM) angekündigt, welches den Behörden neue Grundsatzoptionen eröffnet und darauf abzielt, bis 2020 Malaysia in eine stabile Wirtschaft mit hohem Einkommen zu verwandeln und weniger abhängig von ausländischen Arbeitnehmern zu sein. Im Rahmen dieses Programms hatte Malaysia erstmals in 2013 einen Mindestlohn von 900 MYR für die Malaiische Halbinsel und 800 MYR für die anderen Regionen eingeführt. Dem Beschluss zum Mindestlohn von 2012 nach, müssen die oben genannten Sätze alle zwei Jahre überprüft werden, was zu den Anpassungen für 2016 geführt hat.

 

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Thailand

In Thailand beläuft sich der Betrag des nationalen täglichen Mindestlohns auf 300 THB (8,40 USD), welcher im Jahr 2013 verabschiedet und eingeführt wurde. Geht man von 20 Arbeitstagen aus, so würde sich der monatliche Betrag auf 6.000 THB (168,40 USD) belaufen. Diese Quote wurde jedoch Ende 2015 abgeschafft und durch das alte System ersetzt, wonach Mindestlöhne in Thailand, je nach Provinz, in der man arbeitet, berechnet werden.

Viele Arbeitnehmer und Investoren dürften dies begrüßen, da kritische Meinungen ausgesagt haben, ein Mindestlohn untergrabe Thailands internationale Wettbewerbsfähigkeit, insbesondere im Hinblick auf andere kostengünstige Hersteller in ASEAN. Jetzt haben jede Provinz und die jeweiligen Tarifkommissionen die Möglichkeit, einen Mindestlohn auf Provinzebene vorzuschlagen, vorausgesetzt kein Lohn unterschreitet das vorherige Lohnniveau von 300 THB. Diese Änderungen werden wahrscheinlich nicht vor Ende 2016 in Kraft treten, was für Arbeitgeber gewisse Unsicherheiten bringt.

 

Die Philippinen

Wie schon in einigen anderen Ländern ASEANs zu beobachten, so sind auch auf den Philippinen die Mindestlöhne regional unterschiedlich. Zur Zeit umfasst der tägliche Mindestlohn einen Bereich von nur 235 PHP (4,92 USD) in der Region VII (östliche Visayas) und bis zu 481 PHP (10,07 USD) in der Region Metro Manila. Die Löhne in der Hauptstadtregion wurden im Jahr 2015 um 15 PHP durch einen Beschluss angepasst und können innerhalb der nächsten zwölf Monate nicht geändert werden, was Investoren ein Stück Planungssicherheit bietet. Allerdings sollte angemerkt werden, dass diese Lohnerhöhung nur für die Hauptstadtregion gilt und keine anderen Regionen auf den Philippinen betrifft.

 

 

 

 

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